Genmanipulierte Babys, ein Thema, dass in den letzten Jahren immer häufiger diskutiert wurde und. Während die einen es befürworten, sind die anderen allein von der bloßen Idee erschreckt. Doch Ethik allein ist nicht das Themengebiet, was von Forschern so oft besprochen wird. Viele von ihnen hoffen auf einen baldigen Durchbruch, um beispielsweise Erbkrankheiten zu heilen.
Chinesischer Forscher soll der Durchbruch gelungen sein
Der chinesische Genforscher Jiankui He präsentierte in einem kurzen YouTube-Video zwei genmanipulierte chinesische Babys namens Lulu und Nala, die gegen HIV immun sein sollen.
Die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Entdeckerin der Technologie Jennifer Doudna nannte dies ein „Eingriff in die Evolution“. Sie, wie auch viele andere Forscher sehen das Projekt von Forscher He als äußerst bedenklich, denn ein direkter Eingriff in das Erbgut könnte unvorhersehbare Folgen mit sich bringen. Mutationen sind zum Beispiel möglich und es lässt sich nicht genau abschätzen, wie sich die Merkmale einer Manipulation auf die kommenden Generationen auswirken.
Zudem meinen einige Forscher, dass eine Manipulation mit anfangs positiven Auswirkungen auch andere Bereiche des Erbguts beeinflussen könnte, sodass schlussendlich negative Auswirkungen nicht auszuschließen seien.
Eric Zopol vom Scripps Research Institute in Kalifornien meinte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass sie hier am Betriebssystem eines menschlichen Wesens arbeiten würden.
Genforscher Jiankui He sieht das jedoch anders; der Eingriff habe dem Vater der zwei Babys wieder einen Grund zu leben, zu arbeiten und einen Sinn gegeben. Zudem meinte er in dem Video, dass zwei wunderschöne kleine chinesische Mädchen namens Lulu und Nala vor einigen Wochen schreiend auf die Welt gekommen seien und dass sie so gesund wie alle anderen Babys seien.
Warum das Projekt ein akademischer Tabu sei
Der Eingriff in das Erbgut erfolgte, als die beiden Babys noch Einzeller gewesen sind. Demnach scheinen sich zahlreiche Wissenschaftler aus unterschiedlichen Teilen der einig zu sein, dass niemand wisse, wie sich die manipulierten Gene auf die Nachkommen der beiden Kinder auswirken würden.
Ein weiteres Problem scheint die Tatsache zu sein, dass das Projekt außerhalb der Universität stattgefunden hat. Daher bezeichnet die Universität des Forschers He den Versuch als „Schwerwiegende Verletzung der akademischen Ethik“.
Wie sieht es mit der Zukunft aus?
Die Antwort lässt sich pauschal nicht beantworten, da sich bis heute immer noch zahlreiche Forscher über die Auswirkungen von möglichen Eingriffen streiten und somit nicht nur die Gentechnologie selbst noch einen weiten Weg vor sich hat; die Ethik ist vielleicht der wichtigste Faktor von allem. Bis heute wurden zahlreiche Versuche und Projekte von offiziellen Kreisen abgelehnt, da sie angeblich gegen Ethik und Moral sprechen würden.
Forscher aller Welt scheinen zudem eine große Angst zu haben, inwieweit der Eingriff in das Erbgut den Menschen und seine Nachkommen beeinflussen würden. Wie schon erwähnt, seien die Folgen unvorhersehbar.